Blutungen
Verletzung großer Blutgefäße
- Die Arteria ovarica entspringt direkt aus der Aorta und ist stark durchblutet.
- Die Arteria uterina und deren Rami versorgen das Ovar ebenfalls → Risiko einer starken Blutung, besonders bei Adhäsionen oder Tumoren.
- Erhöhtes Risiko bei Entzündungen, Endometriose oder großen Ovarialtumoren.
- Maßnahmen: Koagulation, bei persistierender Blutung evtl. Umstellung auf Laparotomie.
Diffuse Blutungen aus dem Adnexbereich
- Nach Ablösung der Adnexe kann es zu diffusen Nachblutungen aus dem Ovarialstumpf oder Peritoneum kommen.
- Maßnahmen: Sorgfältige Blutstillung mittels Koagulation oder Naht.
Verletzungen angrenzender Organe
Darmverletzungen (Dünndarm, Kolon, Rektum)
- Besonders bei Adhäsionen nach früheren Entzündungen, Endometriose oder Tumoren.
- Risiko für Perforationen oder Fistelbildung.
- Maßnahmen: Sofortige Versorgung, in schweren Fällen Stomaanlage erforderlich.
Harnleiterverletzungen
- Der Ureter verläuft nahe dem Ovar und kann bei Koagulation oder durch Zug verletzt werden.
- Gefahr einer thermischen Schädigung oder Durchtrennung.
Blasenverletzungen
- Besonders bei Adnexektomien nach Beckenentzündungen oder Endometriose.
- Risiko für Urinfisteln.
- Maßnahmen: Naht der Blasenwand, ggf. Dauerkatheter für einige Tage.
CO₂-Insufflation-Komplikationen
- Gasembolie:
- Eindringen von CO₂ in venöse Gefäße → akute Kreislaufprobleme, Hypoxie.
- Subkutanes Emphysem:
- Durch falsche Trokarplatzierung kann CO₂ ins Gewebe entweichen.
- Zwerchfellreizung mit Schulterschmerzen:
- CO₂ kann das Zwerchfell reizen → ausstrahlender Schmerz in die Schultern.
Anästhesiebedingte Risiken
- Allergische Reaktionen auf Medikamente, Latex oder CO₂-Gas.
- Kardiovaskuläre Komplikationen: Hypotonie, Herzrhythmusstörungen.
- Aspirationspneumonie durch Aspiration von Mageninhalt.
Zwerchfellreizung mit Schulterschmerzen:
- CO₂-Gas, das während der Laparoskopie in die Bauchhöhle eingebracht wird, kann das Zwerchfell reizen, was über den Nervus phrenicus zu Schulterschmerzen führt.
- Symptome: Schmerzen im Schulterbereich, meist einige Stunden bis Tage nach der OP.
- Therapie: Bewegung und frühes Aufstehen helfen, das Gas schneller zu resorbieren, Schmerzmittel (NSAR, Metamizol) können Linderung bringen.